Verlässlichkeit in der Politik
Am Beispiel des Senders wird deutlich, wie undankbar manchmal Kommunalpolitik sein kann. „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann“, dieses alte Sprichwort zeigt genau dies. In den letzten Jahren, teilweise noch als Gemeinderatsmitglied, habe ich sehr viele Gespräche mit Menschen wegen des Senders geführt. Mein Eindruck ist, dass etwa ein Drittel den Sender gerne erhalten, ein Drittel ihn gerne abreißen wollen und es dem letzten Drittel ziemlich egal ist (andere Gemeinderatsmitglieder mögen andere Verhältnisse erfahren haben). Dabei sinkt die Zustimmung mit dem Abstand zum Sender und der Herkunft des Befragten („Reigschmeckte!“). Später Hinzugezogene haben oft eine andere Sichtweise. Was ist also die Mehrheit, wie soll sich hier ein Gemeinderatsmitglied als Vertreter der Gemeinde verhalten? Welche Meinung ist die der Mehrheit?
Die LMU hat eine paar Grundpositionen, die sie auch immer vertreten hat. Im Falle des Senders war es auch die LMU-Fraktion, die sich am stärksten für den Erhalt engagiert hat. Das gleiche gilt für Gewerbeflächen. Wir haben als Liste eine Grundposition, zu der wir stehen. Das mag nicht Allen gefallen, aber Landschaftserhalt und eine regionale Landwirtschaft ist uns wichtig. Was haben wir uns vor der Wahl für eine blutige Nase geholt, weil wir Kompromissbereitschaft gezeigt hatten bei den Welschen Wiesen, die mit großer Mehrheit eines Gemeinderatsbeschlusses gekauft wurden, gerade um als Gewerbefläche genutzt zu werden. Am Schluss kam es dank der Bürgerinitiative nicht dazu, was uns in unserer Grundhaltung letztendlich bestärkt hat. Denn mit den gleichen Argumenten sind auch an einer anderen Stelle keine Gewerbeflächen möglich.
Liebe Freunde und Mitglieder der Liste Mensch und Umwelt, wir versuchen weiterhin unserem Motto treu zu bleiben und wünschen Ihnen alle schöne Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Bleiben Sie uns gewogen.
Joachim Stretz, 2. Vorsitzender des LMU-Vereins