Herrenwaagbrücke – und kein Ende in Sicht?
Auch die Fraktion der Liste Mensch und Umwelt Mühlacker ist mit dem Procedere nicht einverstanden. In der letzten Fraktionssitzung haben wir uns ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt. Unser Farktionsvorsitzender Klemens Köberle hat im Namen der gesamten Fraktion daraufhin folgenden Leserbrief geschrieben:
Leserbrief zu Thema Straßenbau durch das Regierungspräsidium Karlsruhe
Bei der Berichterstattung über die Vorgänge um den Bau der A8 bei Pforzheim und das Verhalten derentsprechenden Behörde beim RP glaubt man doch ein Déjà-vue zu haben. „Es bestand zu keinem Zeitpunkt Interesse an einer ernsthaften, ergebnisoffenen Diskussion“, wird der BI Vorstand „Leise A8“ zitiert. Ein ähnliches Verhalten seitens der Straßenbauabteilung des RP ist auch bei der Planung der neuen Enzbrücke zwischen Mühlacker und Dürrmenz zu verzeichnen. Schon bei der Vorstellung der Planung wurde von Seiten des Gemeinderates starke Unzufriedenheit mit der Fußwege- und vor allem der Radwegeführung geäußert. Die damalige Zusicherung der Herren vom RP, „man würde das nochmal prüfen“, klang schon nicht sehr vielversprechend. Das Desinteresse an einer Umplanung im Sinne von Radfahrern und Fußgängern hat sich inzwischen bestätigt. Bei der letzten Planungsvorstellung wurde dann noch mit der „großen Verzögerungskeule“ gedroht, falls man noch Änderungen von Seiten der Stadt Mühlacker wollte. Somit soll hier eine Brücke für die nächsten 50 bis 100 Jahre gebaut werden, von der man vorher schon weiß, dass zumindest die Anschlussbauwerke in Form von zwei Kreisverkehrsanlagen für die Fußgänger und Radfahrer völlig unbefriedigend ausgeführt werden. An dieser Stelle trifft dann mit dem Enztalradweg und der Enzstrasse/Herrenwagstrasse einer der meistbefahrensten Radwege der Region auf eine der meistbefahrensten Straßen in Mühlacker. Und was kommt dabei heraus: der alte Straßenbaustiefel, der seit Jahrzehnten ausgetreten wird. Dem KFZ-Verkehr muss sich alles unterordnen. Die Fahrradfahrer müssen „mitschwimmen“. Eine kreuzungsfreie Verkehrsführung wäre, zumindest für den überörtlichen Radverkehr ohne Problem machbar gewesen. Das Land und der Kreis propagieren mit Recht die Gleichbehandlung aller Mobilitätsformen, planen Radschnellwege und mehr, doch wenn man tatsächlich etwas verbessern könnte, hapert’s an der Umsetzung. Da haben ein paar Leute den Schuss nicht gehört. Der Herr Innenminister sollte die entsprechenden Mitarbeiter vielleicht zu einer Nachschulung einladen. Wenn dann noch der Ortsteil Dürrmenz ohne Vorabstimmung mit der Stadt Mühlacker mit einem Achselzucken für mehrere Monate vom restlichen Mühlacker abgehängt wird, ohne ein tatsächlich realitätsnahes Umleitungskonzept für den lokalen Verkehr bereitzustellen, dann heißt das nichts anderes als: „Die Problem der Leute in Dürrmenz (sowohl der Normalbürger, als auch vor allem der Gewerbetreibenden) sind nicht unsere Probleme“. Ganz seltsam wird es, wenn ein offensichtlich fachkundiger Bürger einen Verbesserungsvorschlag auf den Tisch legt und dieser von einem Tag auf den anderen, als nicht machbar dargestellt wird. Das hat nichts mit Bürgernähe zu tun.