Zentrales Zukunftsthema der Stadtentwicklung: „Überplanung bestehender Baugebiete“ anstatt neuer Gewerbegebiete – LMU sieht sich mit jahrzehnte langer Forderung bestätigt
Ein sehr umstrittenes Thema in der Kommunalpolitik ist die Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets über 20 Hektar Größe in Mühlacker oder seinen Stadtteilen.
Im Moment scheinen sich alle Fraktionen einig, bestehende Gewerbegebiete zu überplanen und vorhandene Gewerbebrachen zu nutzen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein großflächiges Gewerbegebiet aus dem Portfolio so mancher Fraktion und der Verwaltungsspitze verschwunden ist.
Waldäcker Süd (Lug-Fuchsensteige) oder Hardt bei Lienzingen sind noch nicht vom Tisch. Obwohl eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die am Bürgerentscheid teilgenommen haben, sich vor einigen Jahren klar gegen ein solch großes Gewerbegebiet ausgesprochen haben, wird immer noch von der ein oder anderen Fraktion im Gemeinderat die Forderung nach noch mehr Flächenverbrauch auf der „Grünen Wiese“ in den Raum gestellt, beklagt Klemens Köberle
Die Argumente Arbeitsplätze und Gewerbesteuer ziehen nach wie vor nicht.
Im Gegensatz dazu stehen die unwiederbringliche Zerstörung von Produktionsflächen für Lebensmittel und dies bei einem dramatischen, globalen Verlust an Ackerböden. Abgesehen davon grenzt die Umwandlung von Ackerflächen in Siedlungsgebieten an eine verdeckte Zerstörung bäuerlicher Strukturen, die über Jahrhunderte gewachsen sind. Nicht alle Flächen gehören den Landwirten, die sie bewirtschaften, sondern sind Pachtflächen, deren Besitzer sich über Baulandpreise für ihr Land freuen, fügt Manfred Rapp hinzu.
Dass es nach der Gemeinderatswahl eine neue Initiative für ein neues großflächiges Gewerbegebiet auf der „Grünen Wiese“ geben wird, befürchtet Ulrike Fuchs.
Die Liste Mensch und Umwelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten klar und deutlich gegen diesen Landschaftsverlust zur Wehr gesetzt und wird dies auch weiter tun, kündigt Angelika Denzler an.
Unser Naturraum in seiner Gesamtheit ist einer der besten Standortfaktoren und Garant für hohe Lebensqualität in Mühlacker. Wir leben in einer Landschaft, in der andere Urlaub machen. Manche haben das offensichtlich schon vergessen, so Stefanie Seemann
Die LMU wird sich weiterhin für eine alternative und qualitative Stadt- und Gewerbeentwicklung einsetzen, die mit vorhandenen Ressourcen auskommt und den kommenden Generationen noch Entwicklungsmöglichkeiten offen lässt.
Joachim Stretz weist darauf hin, dass die Umbrüche im Gewerbegebiet Industriestraße hervorragende Möglichkeiten bieten, die es zu nutzen gilt.
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