Hoferweiterung Mühlhausen
Stellung der LMU zur Bauernhoferweiterung in Mühlhausen
Derzeit treffen im Ortsteil Mühlhausen zwei scheinbar unversöhnlichen Parteien aufeinander, Gegner*innen und Befürworter*innen für die Erweiterung des Aussiedlerhofes Schmierer. Auch einzelne Fraktionsmitglieder wurden mehrfach um eine Stellungnahme in dieser Sache gebeten.
In einer virtuellen Sitzung hat sich daher die Fraktion mit diesem Thema ausführlich befasst, das am 23.02. in den Gemeinderat kommen wird. Generell ist sich die Fraktion darin einig, dass wir die Landwirtschaft und die Höfe schützen wollen. Es soll möglich sein, dass auch in der heutigen Zeit Landwirt*innen ihr Auskommen finden. Das ist auch daraus ersichtlich, dass sich die LMU schon immer für den Schutz landwirtschaftlicher Fläche vor der Umwandlung in Gewerbeflächen stark macht. Allerdings wollen wir nicht verhehlen, dass unser Herz besonders für eine ökologische Landwirtschaft schlägt, bei der der Druck zur Vergrößerung mit immer mehr Tieren nicht so hoch ist und das Kreislaufsystem Futter, Tiere, Dünger funktioniert. Die Umstellung auf Biolandbau vermindert auf jeden Fall die Abhängigkeit vom Preisdiktat der großen Lebensmitteldiscounter und der Agrarchemieindustrie. Dessen ungeachtet sehen wir die Hoferweiterung in erster Linie als eine Sache des Baurechts. Das Recht zur Erweiterung des Betriebes ist dabei eindeutig auf Seiten der Familie Schmierer. Natürlich bringt dies zusätzlichen Verkehr und erhöhte Emissionen mit sich. Bei den Vorberatungen zur Entwicklung des Baugebietes Bauerngewand hat unser Fraktionsvorsitzender auch explizit auf diese Tatsache hingewiesen und dass dies deshalb zu großen Komplikationen führen wird. Das war wohlgemerkt noch vor Bekanntwerden der Absicht, den landwirtschaftlichen Betrieb zu vergrößern. Der scheinbar riesige Bedarf an Bauplätzen ließ diese Bedenken aber bei der Mehrheit der anderen Fraktionen im Gemeinderat nicht zu.
Ob die Geruchsbelästigung wirklich eklatant größer werden wird, können wir nicht beurteilen. Hier gibt es mittlerweile technische Möglichkeiten zur Geruchsminderung. Dass die Familie Schmierer bei der zeitnahen Beseitigung von Verschmutzungen der Wege, besonders des Radwegs, genauso in der Pflicht steht wie bei der Rücksichtnahme auf das Ruheempfinden am Abend und am Wochenende, ist selbstredend. Auch bei der Gülleausbringung gibt es klare gesetzliche Vorgaben, die zu beachten sind. Gleiches gilt für die Verkehrssicherheit. Außerdem muss das Problem der Wegeführung in Zusammenarbeit von Verwaltung, Gemeinderat, Bevölkerung und der Familie Schmierer gelöst werden.
Wie heißt es doch so schön, bitte die Kirche im Dorf lassen, vielleicht kann man das so umschreiben: „Lässt doch die Landwirtschaft im Dorf“.