Lärm macht krank
Beispiel Kieselbronner Straße im OT Enzberg
In der dritten Runde der Lärmaktionsplanung wurde in einem Gutachten der Firma Modus Consult (Projektleitung Herr Frank Gericke) im Gemeinderat am 23.11.2020 darauf hingewiesen, dass die Kieselbronner Straße (L 1173) eines der Lärmschwerpunkte („Hot Spot“) der Gemeinde Mühlacker darstellt. Nicht nur der Verkehr mit bis zu 9.000 Kfz. sondern auch die besondere Beschaffenheit mit zum Teil dichter Bebauung auf beiden Seiten der Straße führen dazu, das laut Gutachten tagsüber an 70 und nachts an 68 Gebäuden die geforderten Marken von 65 bzw. 55 dB(A) überschritten werden. Außerdem sind an einigen Stellen dringend Belagssanierungen vorzunehmen (Hinweis: teilweise wurde erste Arbeiten im vergangenen Jahr an den Kanaldeckel durchgeführt). Laut dem Referenten, der damals das Gutachten vorstellte, sollte als eine erste kostengünstige Maßnahme Tempo 30 durchgängig eingeführt werden. Das Gutachten zeigte übrigens ganz klar, welche deutlichen Auswirkungen eine Geschwindigkeitsreduzierung hat.
Anwohner*innen sind auf den Gemeinderat der Liste Mench und Umwelt, Herrn Joachim Stretz zugekommen und haben ihm eine Unterschriftenliste mit über 40 Unterschriften übergeben, mit der Bitte um Unterstützung. Einige der Unterzeichner*innen wiesen auch darauf hin, dass der Einbau von Schallschutzfenster nur bedingt geholfen habe. Vor allem die LKW, die teilweise schon extrem früh die Straße befahren, sind überaus laut, insbesonders wenn diese beispielsweise leer Richtung Steinbruch fahren.
Diesem Wunsch der Anwohner*innen kommt die LMU gerne nach. Sie stellte den Antrag, der GR möge beschließen, dass
1. endlich Tempo 30 umgehend auf der gesamten Kieselbronner Straße eingeführt wird
2. die für die L 1173 zuständige Behörde umgehend auf Sanierung der Straße zu drängen
3. weitere Lösungen zu vorzustellen, die eine Entlastung darstellen könnten, z.B. Nachtfahrverbote für LKW
Es wird Zeit, dass auch an anderen gemäß dem oben zitierten Gutachten Lärmschwerpunkten in Mühlacker trotz leerer Kassen gehandelt wird. Teilweise ist mit geringen Ausgaben viel erreicht, z.B. senkt die Temporeduzierung auf 30 kmh deutlich den Lärm und ist mit Hilfe einiger Schilder (und konsequenterweise auch Kontrolle) mit geringen finanziellen Mittel viel erreicht. So fallen für die 14 Schilder, die in der Kieselbronner Straße aufgestellt werden müssten, Kosten von weit unter 10.000 € an.