Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt
Die Liste Mensch und Umwelt wünscht sich den Verzicht auf Mulch- und Rasenmäher in den Streuobstwiesen zur Schonung der Tier- und Pflanzenwelt und des Klimas.
Endlich Frühjahr, die Obstblüte in unseren Streuobstwiesen ist schon so gut wie vorbei und es beginnt der eher grüne Jahresabschnitt für einen der vielfältigsten Lebensräume in unserer Landschaft. Wie wichtig unsere heimischen Streuobstwiesen als Erholungsort sind, sieht man nicht erst seit der Pandemie, wenn viele Menschen auf Spaziergängen dort Ruhe und Erholung suchen. Allerdings sind unser Streuobstwiesen in Gefahr langsam aber sicher zu verschwinden. Die Ausdehnung der Städte und Dörfer in die Landschaft ist hierfür sicher ein Hauptgrund. Aber auch die Intensivierung der Landwirtschaft und der Klimawandel mit viel zu trockenem Wetter tragen ihren Teil zur Gefährdung dieses wunderschönen Landschaftsteils bei. Leider ist immer mehr festzustellen, dass viele Streuobstwiesen eher aussehen wie Fußballrasen. Durch das regelmäßige Mähen mit Mulchmähern in sehr kurzen Abständen, verschwinden immer mehr Blumenwiesen. Diese tollen und unglaublich artenreichen Wiesen entstehen nur wenn sie maximal zweimal pro Jahr, am besten erst ab Ende Juni gemäht werden. Aber was gibt es für Alternativen, um die artenreichen Wiesen zu erhalten? Die beste Alternative zum Mulch- oder Aufsitzmäher ist für kleiner Flächen die Sense, für größer Flächen der Balkenmäher, der auch hohe Wiese tier- und pflanzenschonend mähen kann. Der erhöhte zeitliche Aufwand für das Zusammenrechen und Wegbringen oder Aufsetzen des Mähguts wird dadurch wett gemacht, dass nur zwei Mal im Jahr gemäht werden muss. Zudem wird dadurch der Gestank, der Krach und die klimafeindlichen Emissionen stark reduziert. Eine weiter Alternative wäre die Kooperation mit einem Landwirt, der evtl. die für größere Maschinen gut befahrbaren Bereiche des Grundstückles bewirtschaftet. Die Bereiche unter den Bäumen können mit dem Balkenmäher gemäht werden und auf die vom Landwirt befahrenen Gassen gerechelt werden. Eine weitere aber etwas aufwendiger Alternative wäre die Gründung einer Kooperative, die die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen mit angepassten effektiven Maschinen für ein gewisses Entgelt übernehmen könnte. Der so anfallende Wiesenschnitt könnte zum Beispiel Pferdebesitzern überlassen werden, für deren Tiere Wiesengras oder Heu das ideale Futter ist. Dies hätte auch den Vorteil, dass die Grundstücksbesitzer keine Mäher mehr kaufen und unterhalten müssten und auch keine Zeit mehr damit verbringen müssten, hinter einem lauten und stinkenden Mulchmäher herzulaufen oder draufzusitzen. Außerdem würden die Ruhe und Artenvielfalt in unserer Landschaft wieder zunehmen. Die LMU wird versuchen eine entsprechende Kooperative, evtl. mit dem Landschaftserhaltungsverband im Bereich von Mühlacker zu gründen.